Im Juli 2024 habe ich zum ersten Mal das Montafon besucht. Ich bin mit meiner Freundin in den kleinen Ort Gargellen gereist und habe dort das Wandertheater „Auf der Flucht“ besucht. Die Inszenierung thematisiert Flüchtlingsbiographien aus der NS Zeit in an Originalschauplätzen, die sich Publikum und Schauspieler gemeinsam erwandern. Die Szenen sind sehr ergreifend und man fühlt sich den Flüchtenden sehr nah. Am Schluss versammeln sich alle auf der Alm und man kann sich mit den Schauspielern unterhalten. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
An den anderen Tagen haben wir natürlich auch eifrig Bergtouren unternommen. Ich verstehe gar nicht warum ich noch nie im Montafon war, denn es ist herrlich hier und die Bergblumenpracht übertrifft alles was ich bis jetzt so gesehen habe.
Wir sind von Gargellen zu den Speicherseen für die Skisaison auf 2200 m oberhalb vom Schafberg Hüsli gewandert und haben am idyllischen Gandasee Pause gemacht.
Am nächsten Tag sind wir mit der Gondel zum Schafberg Hüsli gefahren und von dort aus haben wir den Riedkopf (2551 m) erklommen. Von dort hatten wir eine prächtige Aussicht in die Schweizer Berge. Am Nachmittag haben wir gerade so zum Schafberg Hüsli geschafft bevor ein Gewitter aufgezogen ist.
Am Tag darauf haben wir an der Theaterwanderung teilgenommen. Wir sind mit 38 anderen Teilnehmer*innen aufgebrochen und haben uns von den Schauspielern in eine andere Zeit entführen lassen. Insgesamt mussten wir 500 hm bewältigen. So ging es von Szene zu Szene immer Höher bis zur oberen Röbialpe. Dort haben wir unser Mittag eingenommen. Auf dem Rückweg sind wir noch in der Rongalpe eingekehrt. Ein herrlicher Tag.
Am nächsten Tag haben wir das Schlapiner Joch erwandert. Der Weg führt durch ein Tal voller Bergblumen. Jede Wiese entlang des Weges hat eine andere Gattung als Hauptblume: gelber Enzian, Almrosen, Türkenbund und Küchenschelle. Es ist traumhaft. Auf dem Rückweg haben wir ein paar Murmeltiere beobachten dürfen, die munter in der Sonne spielten. Dabei haben wir nicht bemerkt, das hinter uns ein Gewitter immer näher kam. Geradeso haben wir es in den überdachten Raum der unteren Valzifenzalpe geschafft. Dann brach das Gewitter über uns herein. Wir saßen glücklicherweise unterm Dach im Trockenen mit einem kühlen Bier.