6. Tag Dortmunder Hütte - Längenfeld

Pension Elsa Schöpf 0043/5253/5473

↑ 900 hm ↓ 500 hm 7 h

Nun ist das schlechte Wetter angekommen. Es hat die ganze Nacht geregnet, und es ist auch empfindlich kalt geworden. Schnee fällt zwar noch nicht, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Angesichts der Wetterlage werden alle Pläne über den Haufen geworfen: erstmal mit dem Bus hinunter nach Ötz. Von hier dann das Ötztal aufwärts, so weit die Beine einen tragen. So entgeht man dem Schneefall in den höheren Lagen, und kann jederzeit irgendwo einkehren. Barbara fährt auch mit dem Bus, allerdings in die andere Richtung nach Innsbruck, denn ihr Urlaub ist nun zu Ende. Also verabschieden wir uns nach dem Frühstück in strömendem Regen und ich begebe mich per Bus ins Ötztal. Hier ist das Wetter auch nicht besser, und ich ziehe mir erst mal meine Regenhose auf einer überdachten Holzbrücke an, unter der die Ötztaler Ache in Richtung Inntal tost.

Ötztaler Ache

Die tosende Ötztaler Ache.

Die Wanderwege habe ich heute für mich alleine. Der Regen macht mir eigentlich gar nichts aus. Solange es nicht gewittert, ist alles in Ordnung. Gegen 11 Uhr mache ich mich auf den Weg Richtung Habichen. Es gibt im Ötztal einen Wanderweg, der parallel zur Straße zum Timmelsjoch verläuft. Er führt durch verwunschene Wälder und Wiesen, und die Nähe der Straße ist nur an wenigen Stellen zu spüren.

Regen im Wald

Wandern im Regen durch den Wald.

Kurz vor Habichen muss man die Achstürze auf einer Brücke überqueren. Nach dem vielen Regen der letzten Nacht, ein noch imposanterer Anblick als sonst. Weiter gehts nach Tumpen. Ab hier wandert man auf der linken Talseite taleinwärts. An der Kapelle Maria Schnee mache ich Mittagspause. Der Regen hat aufgehört, und so kann ich draußen auf der Bank sitzen und meine Jause genießen.

Maria Schnee

Jeder der schon Mal in's Ötztal gefahren ist kennt die Kapelle Maria Schnee.

Über Farchat führt der Weg nach Umhausen. Da heute wenig Höhenmeter auf dem Programm stehen, beschließe ich von Umhausen entlang der Stuibenfälle bis Niederthai hinaufzuwandern, um dann auf der anderen Seite nach Au abzusteigen. An den Wasserfällen sind 5 Plattformen errichtet worden, damit die Touristen einen möglichst nahen Blick auf die tosenden Wasser werfen können. An den beiden ersten Plattformen herrscht noch reges Treiben, aber ab der dritten Plattform nimmt das Publikum merklich ab. Der Steig nach oben ist schmal und steil. Aber jede Plattform bietet einen anderen atemberaubenden Blick auf Wasserfall und Tal.

Stuibenfall

Der obere Teil des Stuibenfalls.

Oben angekommen folgt ein Stück Weg entlang der Straße bis Niederthai. Ab hier bewege ich mich wieder auf einem Wanderweg. Es geht noch weitere 200 hm hinauf zum Mauslasattel. Hier liegt idyllisch im dunklen Wald ein Teich. Ein verwunschener Ort. Steil bergab geht's nun bis nach Wiesle, einer Jausenstation mitten im Wald auf einer grünen Wiese.

Wiesle

Die Jausenstation Wiesle: idyllischer geht's nicht.

Hier nehme ich einen halben Liter Milch. Der Wirt macht mir wenig Hoffnung, dass ich Längenfeld noch vor Schließung der Touristeninformation um 17.30 Uhr erreiche. Es ist bereits kurz nach vier, und man benötigt 2 Stunden für den Weg. Also los, und im Sturmschritt zu Tal. Den steilen Abstieg nach Au bewältige ich mehr springend dank meiner Wanderstöcke.

Au

Hier geht's hinab nach Au.

Dann geht es eben dahin im Ötztal. Ich gehe schnell aber Längenfeld kommt einfach nicht näher. Ab Espan Dorf fängt es auch wieder richtig doll an zu regnen. Um 17.25 Uhr stehe ich tropfnass in der Touristeninformation. Der Herr ist freundlich und empfiehlt mir eine Pension im Ortskern: 18 Euro für Übernachtung mit Frühstück. Ein echtes Schnäppchen! Mein Zimmer ist klein aber fein, und ich freue mich auf eine heiße Dusche und ein leckeres Abendessen. An der Dorfkirche speise ich in einem mondänen Nudelrestaurant, in dem zu meinem Leidwesen natürlich kräftig geraucht wird. Entschädigt werde ich durch wirklich leckeres Essen und kaltes Kristallweizen! Auch beim Verlassen des Restaurants hat der Regen nicht aufgehört. Also nichts wie ins warme Bettchen und den nächsten Tag geplant. Bin ja nun wegen des Wetters doch ganz schön vom ursprünglichen Plan abgekommen.