14. Tag Zur Marteller Hütte (2610 m)

↑ 1200 hm ↓ 400 hm 7 h

Wie angekündigt kam in der Nacht eine Kaltfront. In der Früh hat es ordentlich geregnet. Den Morgen habe ich damit verbracht, alle meine Sachen wieder einzupacken. Blos nichts vergessen! Nach dem reichhaltigen Frühstück und noch drei Postkarten mache ich mich auf den Weg. Der morgendliche Regen hat aufgehört. Ab und zu kommt sogar die Sonne heraus.

Abschied

Abschied vom schönen Stallwieser Hof.

Den Höhenweg Richtung Schluderer Alm kenne ich ja schon. Nach dem Abzweig zur Schluderer Scharte gehts erstmal ordentlich steil nach oben. Es muss eine steile Felswand umstiegen werden. So geht es weiter: rauf und runter auf dem zum Teil atemberaubende Ausblicke bietenden Steig.

Höhenweg

Steile Passagen am Marteller Höhenweg.

Ausblicke am Höhenweg

Herrliche Ausblicke auf den Zufritt-Stausee.

Kreuzottern sonnen sich am Wegesrand. Nach ca. 2,5 Stunden ständigem Auf und Ab gelangt man kurz vor der Lyfialm zu den Urlärchen. Ein wenig abseits des Weges kann man sich die mehrere hundert Jahre alten Lärchen anschauen und sich wundern, wie diese alten Bäume alle Unwetter überleben konnten. Nach den Urlärchen erreiche ich nach einer viertel Stunde die Lyfialm. Hier kehre ich ein und bestelle das übliche Gedeck (Nudelsuppe mit Würstchen und Radler). Beim Almwirt will ich für unterwegs noch ein Stück Käse kaufen. Leider verkauft er den Käse erst ab 1 Kilo Stücken und das ist mir viel zu viel.

Lyfialm

Die Lyfialm im Lärchenhain.

Also ziehe ich nach kurzer Rast ohne Käse weiter in Richtung Talschluss. Hier stehen zwei Hotels und auch noch private Ferienhäuser. Es gibt einen großen Parkplatz und der Bus aus dem Vinschgau hat hier Endstation. Trotz des schlechten Wetters (mittlerweile sieht es schwer nach Regen aus) ist der Parkplatz gut gefüllt. Da fragt man sich ob bei schönem Wetter alle auf dem Parkplatz unter kommen. Hier steht auch das Hotel Paradies. Ein zerfallendes Luxushotel, das zu Mussolinis Zeiten gebaut wurde.

Hotel Paradies

Das Hotel Paradies.

Ab dem Parkplatz beginnt es immer doller zu regnen. Der Weg führt mich an der Zufallhütte vorbei.

Zufallhütte

Die Zufallhütte im Regen.

Dann geht es in ein Hochtal, in dem die Bewohner in früheren Zeiten einen riesigen Schutzwall gegen die Wassermassen aus aufbrechenden Gletscherseen gebaut haben.

Der Wall

Der Schutzwall gegen Gletscherwasser.

Wanderer im Regen

Es herrscht wirklich schlechtes Wetter.

Der finale Hüttenanstieg zur Marteller Hütte ist nochmal ordentlich steil und ich bin froh als ich oben angekommen bin. Der Blick auf die 3000er wird leider durch dicke Wolken verhängt. Die Hütte sieht innen und außen wie neu aus und wird seit kurzem von einem engagierten Hüttenwirt-Duo bewirtschaftet. Man fühlt sich gleich wie zu Hause und das Essen ist wirklich super! Der Gipfel des Luxus ist das Angebot, die regennassen Klamotten rasch im hauseigenen Wäschetrockner trocknen zu lassen. Das Angebot nehme ich sofort an und wasche noch rasch die dreckigen Klamotten aus. So kann ich morgen mit frisch gewaschenen Klamotten auf die Zufallspitze steigen. In der Stube sitzt mit mir am Tisch eine Familie aus Heidelberg, die hier einen Teil ihres Urlaubs verbringen. Die Kinder sind total nett und wir freunden uns gleich an.

Ausblick Marteller Hütte

Auf der Sonnenterasse der Marteller Hütte.

Am Abend gegen 19.00 Uhr kommt der Georg und er hat noch einen Wanderkameraden mitgebracht. So werden wir also morgen zu dritt die Tour beginnen. Georg schlägt uns vor eine Überschreitung der Zufallspitze und des Cevedale zu machen, um dann am Abend wieder auf die Marteller Hütte zurückzukehren. Mein Plan sah ja eigentlich nach der Zufallspitze das Weiterwandern zum Refugio Larcher al Cevedale vor. Der Vorschlag von Georg scheint aber spektakulärer und da ich ja noch Zeit habe wagen wir morgen die Überschreitung. Hierfür wollen wir um 6 Uhr aufbrechen also gehen wir recht früh ins Bett. Vorher sitzen wir aber noch beisammen bei einem kühlen Bier und lernen uns ein wenig kennen. Ich glaube da habe ich zwei sehr nette Begleiter für die morgige Bergtour gefunden.