12. Tag auf die Laaser Spitze (3305 m)
↑ 1450 hm ↓ 1450 hm 7 h
Heute hat mich der übereifrige Hahn um 6.30 Uhr aufgeweckt. Da es erst um 8 Uhr Frühstück gibt, drehe ich mich nochmal um und schlafe bis 7.45 Uhr weiter. Nach ausgiebigem Frühstück gehe ich um 9.30 Uhr los. Der Weg beginnt direkt hinter dem Haus. Gleich nachdem man die alte Getreidemühle passiert hat, geht es auf schmalem Steig steil hinauf in den Wald. Vorbei an alten Lärchen mit knorrigen Stämmen und moosbewachsenen Holzbrunnen für die Viecher, die hier weiden.

Uralte Lärchen säumen den Weg.

Moos am alten Holzbrunnen.
Die Sonne scheint zwar, aber an den Berggipfeln halten sich hartneckig die Wolkenreste des nächtlichen Regens. Das Gehen fällt mir leicht, denn ich bin ja um mindestens 12 Kilo leichter als sonst. Oberhalb der Baumgrenze gerate ich in den Nebel und schon wird es empfindlich kalt. Trotzdem ich wegen des Auftiegs schwitze, muss ich mein Halstuch zum Stirnband umfunktionieren, denn der Wind weht nun eisig den Berg herunter. Der Weg bleibt konstant steil. Nur an einer Stelle verläuft der Weg fast eben auf einer Art Hochlatteau. Hier wachsen zwischen den Steinen wunderschöne Blumen.

Wunderschöne Pflänzchen trotzen dem rauhen Klima auf 3000 m Höhe.
Der Nebel aber löst sich nicht auf. Es geht am Schluss ca. eine Stunde über ein steiles Blockfeld, bei dem auch mal die Hände zu Hilfe genommen werden müssen.

Kurz vor dem Ziel.
Nach knapp 3 Stunden stehe ich auf dem Gipfel und kann die mir angepriesene Aussicht leider nur in einigen wenigen Momenten erahnen.

Auf der Laaser Spitze.
Ins Vinschgau kann man bald 2500 m in die Tiefe schauen und irgenwo in Richtung Süden soll auch der Ortler zu sehen sein. Nach kurzer Zeit steht mein Entschluß fest: hier muss ich nochmal herkommen bei besserern Sichtverhältnissen.

Atemberaubende Tiefblicke ins Vinschgau.

Irgendwo dahinten muss der Ortler sein.
Ich verweile nur kurz auf dem Gipfel, denn es ist empfindlich kalt. Nach einer halben Stunde steige ich wieder ab. Nachdem ich das Blockfeld hinter mir habe, wähle ich den Weg durch das Schluderer Tal. Hier wurden schon mehrfach Bartgeierpaare ausgesetzt der guten Thermik wegen.

Auf dem Weg ins Schluderer Tal.
Der Pfad geht zunächst auf sehr steilem Weg bergab, aber später schließt sich ein sanfterer Abstieg bis zum Marteller Höhenweg an, den ich dann zurück bis zum Stallwieser Hof gehe. Nach dem zweiten Tag im Martelltal steht eines fest: hier geht es entweder steil nach oben oder steil nach unten. Was anderes gibt es hier nicht.

Der Marteller Höhenweg führt vorbei an der Schluderer Alm.
Gegen 16.15 Uhr bin ich wieder in Stallwies. Nach dem 3000er genehmige ich mir erstmal ein großes Stück Linzer Kuchen und dazu ein Weißbier. Alles in der Nachmittagssonne genossen. Was für ein herrlicher Tag. In 2 Stunden gibt es dann wieder ein köstliches Menü, das ich mit viel Appetit verdrücke. Beim abendlichen entspannen im Liegestuhl fällt mein Blick auf die Soyalm auf der anderen Seite des Tals. Und schon ist das Wanderziel für morgen gefunden.

Das Ziel für die morgige Wandertour: die Soyalm.